Viele Mädchen und Jungen schämen sich über dieses Thema zu sprechen und machen es heimlich. Dabei ist Selbstbefriedigung etwas ganz normales und sogar sehr hilfreich und gesund.
Die meisten Jugendlichen machen während der Pubertät die ersten sexuellen Erfahrungen mit sich selbst und erkunden bewusst oder unbewusst den eigenen Körper. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und Mädchen und Jungen lernen auf ungezwungene und spielerische Art und Weise ihren Körper besser kennen.
Hauptsächlich findet die Erkundungstour im Intimbereich statt und Mädchen erforschen ihre Vagina und Jungs den Penis. Aber auch die weibliche Brust sollte nicht ungeachtet bleiben, da sie sehr empfindlich auf Berührungen reagiert und es immer gut ist zu wissen, was einem Spaß macht und welche Berührungen eher unangenehm sind.
Das ist nämlich Sinn und Zweck der Selbstbefriedigung: lernen, was einem Spaß macht und sich damit schöne Gefühle zu bereiten.
Daher gilt: je öfter man sich selbst befriedigt, desto besser lernt man sich und seinen Körper kennen. Mädchen, die zum Beispiel immer nur ihre Klitoris stimulieren, könnten auch mal die Gegend um die Klitoris herum erforschen oder sogar das innere der Vagina. Dort soll nämlich der berühmtberüchtigte G-Punkt sitzen und kann mit den Fingern erforscht werden.
Jungs könnten probieren, den Penis mit der anderen Hand zu reiben und die Intensität der Bewegungen verändern. Mal schnell, mal langsam, mal sanft oder fester. Bei dem Ausprobieren lernt man schnell, was einem am besten gefällt und wie man am schnellsten zum Höhepunkt kommt. Während das bei Jungen relativ schnell klappt, kann es bei Mädchen schon mal 5-10 Minuten oder sogar länger dauern.
Außerdem hilft Selbstbefriedigung (SB) wunderbar zur Entspannung und kann sogar bei Kopfschmerzen oder Stress helfen. Da die Durchblutung durch die sexuelle Erregung ansteigt, werden die Körperfunktionen unterstützt und es hilft dem allgemeinen Wohlbefinden.
Jungs können durch SB auch lernen, ihren Orgasmus besser zu kontrollieren und vermeiden somit beim Sex, dass sie eventuell zu früh kommen. Bei Mädchen ist es genau anders rum. Während viele beim Sex Probleme haben, es bis zum Höhepunkt zu schaffen, können sie durch SB lernen, wie sie sich am besten selbst helfen können und die Lust steigern.
Da viele Mädchen eher einen klitoralen Orgasmus erleben anstatt einen vaginalen, kann beim Geschlechtsverkehr mit der Hand nachgeholfen werden und das Mädchen wird doppelt stimuliert – durch den Penis des Jungen und die Reibungen mit der Hand an der Klitoris.
Jedenfalls gilt: Selbstbefriedigung ist völlig normal und nichts wofür man sich schämen muss. Es gehört zur normalen Sexualität dazu und ist auf keinen Fall schädlich.
Viel Spaß auf eurer Erkundungstour 🙂
Bildquelle: gaelx (CC BY-SA 2.0)