Meine erste Untersuchung beim Frauenarzt

Da hier schon viele Mädchen generell von ihrem ersten Frauenarztbesuch berichtet haben, möchte ich euch mal etwas genauer von meiner ersten Untersuchung erzählen und wie genau das abgelaufen ist und was gemacht wurde.

Bammel hatte ich natürlich wie alle anderen vor euch auch, aber nach dem zweiten und dritten Besuch ist es schon was ganz normales geworden und ist auch gar nicht mehr unangenehm. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich bei einer Frauenärztin bin. Ich könnte mir immer noch nicht vorstellen, die Untersuchung von einem Mann machen zu lassen. So viel Scham muss sein 😉

Jedenfalls ist mein erster Besuch wie folgt abgelaufen:

Nachdem ich ins Sprechzimmer aufgerufen wurde und das Routinegespräch über meine letzte Periode, irgendwelche Krankheiten oder generelle Beschwerden beendet war, bat mich die Ärtin  meinen Oberkörper in der Umkleidekabine komplett freizumachen, um mit der Brustuntersuchung loszulegen. Meine Hose durfte ich noch anbehalten und ein paar Minuten später stand ich dann mit bloßen Brüsten vor der Frauenärztin. Dann musste ich meine Arme hinter dem Kopf vershcrenken, sodass sie besser meine Achseln und den Brustkörper abtasten konnte und es ging los. Sie hat mit der einen Brust angefangen und dann mit beiden Händen gekonnt die Brust von unten nach oben in wellenförmigen Bewegungen abgetastet. Aber nicht nur die Brust allein wurde nach Knoten untersucht, sondern eben auch bis unter die Achseln. Das gleiche Spiel passierte dann auch mit der anderen Brust. Das ganze hat für mich eine Ewigkeit gedauert und ich hab schon angefangen mir Sorgen zu machen, dass sie eventuell etwas findet. Aber Gott sei Dank bekommt man direkt danach gesagt, ob alles in Ordnung ist und man muss sich nicht lange den Kopf zermürben. Offentsichtlich hat sie die Untersuchung bei mir sehr gründlich gemacht und es war alles OK.

Danach hat sie mir gesagt, dass ich mein Oberteil wieder anziehen kann und nun bitte den Unterkörper freimachen soll. Also ging ich zurück in die Kabine und hab mich halb an und wieder halb ausgezogen. Damit man sich nicht ganz so nackt auf dem Stuhl fühlt, ist es zu empfehlen ein etwas längeres Top oder T-Shirt mitzunehmen. Dann ist wenigstens die Vagina bedeckt und man fühlt sich nicht ganz so blöd, wenn man dann wieder aus der Kabine rauskommt.

Als ich dann also wieder im Untersuchungszimmer stand, hat mich meine Ärztin auf den Stuhl gebeten und mir gezeigt, wie ich mich richtig hinsetzen muss. Am besten  mit dem Po ganz weit nach vorne rutschen, sodass man fast vorne überkippt und die Beine schön auf den Ablagen spreizen.
Kaum hab ich die richtige Position gefunden, kam auch schon die Arzthelferin ins Zimmer und hat sich neben mich gestellt. Sie ist anscheinend dafür da, der Frauenärztin die richtigen Instrumente zu reichen und ihr bei der Untersuchung zu assistieren. Erst dachte ich: “Na toll”. Noch jemand, der mir direkt in den Unterleib starrt, aber zum Glück macht die Schwester das alles sehr diskret und schaut auch wirklich nicht hin, was da genau untersucht wird. Sie bleibt die ganze Zeit an meiner Seite.

Damit das alles nicht total komisch wirkt, hat meine Frauenärztin auch sofort angefangen mir alles genau zu erzählen und jeden ihrer Schritte erklärt. Als erstes hat sie von der Schwester nach einer Spreize gefragt. Wie das Ding genau heißt, weiß ich nicht. Es ist jedenfalls ein Gerät aus Edelstahl und gibt es in verschiedenen Größen. Das wird einem eingeführt und ermöglicht der Ärztin, die Scheidenöffnung etwas mehr zu spreizen, für bessere Sichtverhältnisse sozusagen J Das Einführen war beim ersten Mal sehr unangenehm. Ich war Jungfrau und hatte noch nie eine ähnliche Erfahrung gemacht und war noch dazu natürlich super verkrampft. Aber wenn man sich halbwegs entspannt und einen Punkt an der Decke fixiert, ist es eigentlich gar nicht so schlimm und Schmerzen hat man dabei auch keine. Sitzt das Ding erstmal an Ort und Stelle, nimmt die Ärztin ein Wattepad beziehungsweise Stäbchen und macht damit den sogenannten Abstrich. Sie schabt damit die Scheidenflüssigkeit im inneren der Vagina ab und verstaut dann alles in einem Laborglas. Das wird dann entweder weiter ins Labor geschickt oder die Ärztin legt es an Ort und Stelle unters Mikroskop um nach Bakterien oder anderen Krankheitserregern zu suchen.

Nachdem der Abstrich genommen wurde, kommt der Spreizer wieder raus und die Frauenärztin tastet nochmal mit den Fingern die Gebährmutter ab. Dazu zieht sie sich erstmal Hanschuhe an und führt dann zwei Finger in die Scheide ein. Nachdem man das kalte Stahlding schon ertragen hat, ist das direkt ein Kinderspiel und tut auch nicht weh. Während sie mit ihren Fingern im Inneren die Organe abtastet, benutzt sie ihre andere Hand, um gleichzeitig auf den Bauch zu tasten. Was genau sie da untersucht, weiß ich nicht, aber es ist nach ein paar Sekunden schon wieder vorbei.

Das wars und ich hatte meine erste Untersuchung geschafft. Ich durfte mich dann wieder anziehen und in der Zeit hat sie meinen Abstrich untersucht. Als ich dann also ein letztes Mal aus der Kabine kam, gab es noch ein kurzes abschließendes Gespräch, in dem sie mir erklärt hat, dass bei meiner Untersuchung alles in Ordnung war.

Bei meiner neuen Frauenärztin, die ich seit 3 Jahren habe, läuft die Untersuchung ein bisschen anders ab. Das Brustabtasten bleibt genauso, nur die Untersuchung auf dem Stuhl ist etwas anders. Nachdem der Abstrich genommen wurde, tastet sie nicht mit den Fingern meine inneren Organe ab, sondern führt eine Ultraschallsonde in mich ein. Das ist ziemlich cool, weil direkt über dem Stuhl ein Monitor hängt und ich live mitverfolgen kann, was genau sie da sieht und sie mir mit den Bildern erklären kann, was genau sie sich anschaut. Natürlich sind es für mich nur komische schwarz-weiß Bilder auf denen ich eigentlich nicht viel erkenne, aber man ist wenigstens abgelenkt und kann sogar Fragen stellen, wenn man etwas genauer wissen möchte.

Jedenfalls muss man sich nicht schämen oder Angst haben, dass man Schmerzen hat. Die Ärzte wissen in der Regel genau was sie da machen und haben ja meist langjährige Erfahrung, um einschätzen zu können, wie man die einzelnen Patienten behandeln muss. Da wird der Frauenarzttermin zum Klacks.

Bildquelle: Carl Bednorz (Wikimedia Commons)